Trainingscamp 2017 des PSV Senftenberg
01.11.17 | Mario Machill
Auch in diesem Jahr folgte auf unser erfolgreiches Seeturnier das traditionelle Trainingscamp in der eigenen Halle. Obwohl die Zeitspanne mit 4 Tagen kürzer ausfiel als in den vergangenen Jahren, konnten wir die Kampfesfreude vom Pokalturnier halten. Hier schafften wir es trotz starker Konkurrenz aus Frankfurt, Spremberg, Königs Wusterhausen und Lübben bei 34 angetretenen Vereinen mit insgesamt 355 Startern einen beachtlichen 5. Platz zu erkämpfen. Damit blieb einer der sehr gelungenen speziellen Pokale diesjährig in der eigenen Halle. Die komplett mit Matten ausgelegte Hallenfläche durften wir bis zum Beginn des Camps am Mittwoch ausgelegt lassen. So vereinnahmten unsere 40 Camp-Teilnehmer bereits frühzeitig die Halle, steckten ihre Claims und Biwaks für die Nacht ab und bestürmten die Matte. Etwas Ernüchterung zog ein, da plötzlich an diesem Tag die Handwerker die Lüftungsanlage reinigen sollten. Aber es war halb so schlimm mit der gegenseitigen Bedrängnis bzw. dem Lärmpegel, da unsere Kids hier gut mithalten konnten bzw. sogar übertönten. Die vom Hausmeister freigegebenen Hallensportgeräte nutzten wir natürlich umfänglich. Trotz überpünktlichem Beginn waren unsere Kids in dieser Phase des Camps noch unbegrenzt belastbar. Vielleicht war es auch dem überwiegenden Spielcharakter geschuldet, dass die 1. Mittagspause um 12:30 Uhr fast verpasst wurde. So wie an den folgenden Tagen ging es in geordneter Aufstellung ins Senftenberger Rathaus zum Imbiss Ziegenbalg, der die Geschmäcker der Kinder wie immer 100%-ig kannte. Die Mittagspause fiel immer sehr kurz aus, denn unsere Kids wollten sich bewegen. So konnten wir, die Trainer Robert Pepschkowski, Mario Machill, Stefan Krahl, Dietmar Hertes, Khaled Nouh und Dietmar Hollenberg, das mit 4 Einheiten vorgeplante Trainingsprogramm diesjährig auch optimal umsetzen. Die Mischung aus gemeinsamen Spiel und speziellem Training in 4 Pools erwies sich als sinnvoll. Unsere Eltern unterstützten die Organisation in den Pausenzeiten bzw. zum Frühstück und Abendbrot im Speisesaal der Schule schon fast professionell. So wie am ersten Abend teilte sich die Fangemeinde in ein kleineres Lager der Filmenthusiasten und der größeren Schar, die offensichtlich jedes Sportgerät der Halle testen mussten. Letztlich einigte man sich auf die fahrbaren Untersätze und natürlich Bälle in jeder Form. Erfahrungsgemäß zog in der ersten Nacht die Ruhephase nicht exakt um 21:00 Uhr ein, da die „Batterien“ zunächst noch Restspannung enthielten. Das Heimweh konnten wir soweit als Trainer „ignorieren“ und somit in steigender Intensität den Bewegungsdrang unserer Kids in den vorgegebenen 4 Einheiten optimal umsetzen.
In Abwechslung zur Judohalle (Dojo) ging es am Donnerstagnachmittag als Wanderung zur Schwimmhalle. Die anvisierten 1,5 h wurden schnell zu 2 ausgefüllten Stunden bei ungestörtem Badebetrieb an diesem Tag. Hier konnten unsere Kids die Trainer auf ihre Wasserfestigkeit und Tauchfähigkeiten testen. Erfreulich war auch die Tatsache, dass alle (deutschen) Kinder bereits eine Schwimmstufe hatten. Unsere syrischen Kinder nutzten die Gunst der Stunde natürlich gleich, das Schwimmen zu erlernen.
Während der Abend mit der üblichen Tobephase ausklang wurden lt. Plan verschlissene Matten gezählt. Letztlich ergaben sich 46 rote und 31 grüne Matten als nicht mehr nutzbar. Die nächste Investition soll dann auch noch diesjährig erfolgen.
Wie geplant konzentrierte sich der Freitag auf unsere Kyuprüfung am Vormittag bzw. dem „Affenspaß im Hallenkäfig“ am Nachmittag. Auf den 8.Kyu hatte sich Elias Hoffmann vorbereitet. Für den 7. Kyu betraf es Nicolas Liermann und Simon Krahl und für den 5.Kyu Gregor Heymer und Kjell Bucke. Parallel zur Vorbereitungsphase erklärte Dietmar Hertes auf der separaten Hallenhälfte die theoretischen Grundlagen des Judo. Die doch intensivere Vorbereitung innerhalb des Camps bescheinigte allen 5 angetretenen Prüflingen eine gute bis sehr gute Demonstration der Techniken, so dass alle die Prüfung bestanden. Speziell Nicolas erfüllte die Komplexe Ukemi, Grundform Boden und Anwendung Stand sehr gut.
Der Nachmittag stand dann unter dem Motto: „Affenspaß im Hallenkäfig“. Dem Spieltrieb unserer Kinder folgend mussten die festgelegten vier Teams mit Schnelligkeit, Teamgeist und Intelligenz den Hindernis-Parcour überwinden und geschlossen als Mannschaft im Ziel ankommen. Es war einfach ein Affenspaß an diesem Nachmittag bei diesen vielen unterschiedlichen Spezies.
Den Ausklang des Camps bildete wieder das gemeinsame Grillen am Lagerfeuer mit den Eltern. Viele nutzten den Abend für Kontakte mit den Trainern und Organisatoren des Vereins. Unsere Kids zogen es bei den widrigen Witterungsverhältnissen vor, nach Verzehr der erjagten Nahrung in die Höhle des Dojos zu verschwinden. Hätten die Trainer spätestens zu fortgeschrittener Stunde nicht daran erinnert, dass man zum morgigen Sumo- und Randoriturnier noch Kraftreserven braucht, die Kids hätten wohl durchgemacht. Dieser Abend wurde wiederum der Tradition folgend länger als geplant, barg aber eine kleine Überraschung. Wie durch ein Wunder waren unsere Kids über Nacht von „Niemandem“ unbemerkt geschminkt worden. Es war wahrscheinlich der ultimative Waschtest des japanischen Geistes: „Waza-arig avaseta Gong“. Leider bestanden ihn nur wenige, so dass die vernachlässigte Körperpflege durch die Trainer lautstark angestoßen werden musste.
Am Samstagmorgen ging es dann in die Endphase. Nach ausgiebigem Frühstück mit süßen Überraschungen für die Kids und auch die Trainer ging es gestärkt zum Sumo- und Randoriturnier.
In Festlegung von vier gleichgewichtigen Pools schiedste unser Sumospezialist Murmel die lustigen Kampfpaarungen. Erstaunlich war an diesem Tag das Stehvermögen von Robert, der sowohl in der Technik als auch im Aussehen bereits Yokozuna-Qualitäten erkennen lässt. Der Abschluss des Turniers wurde jedoch gekrönt von einer gratis angebotenen Schminkaktion der Kids für (man erinnere sich) „Niemanden“ aus unserem Verein. Das Gleichgewicht war also wiederhergestellt und wir konnten das Camp entspannt ausklingen lassen.
Zuvor jedoch musste die Halle wieder in den Urzustand versetzt werden. Mit der Hilfe aller Campteilnehmer und der anwesenden Eltern gelang das dann auch in sehr kurzer Zeit wieder professionell. Zur Überraschung der Trainer zeichneten die Eltern das Organisationsteam mit einer flüssigen Überraschung und süßer Nervennahrung aus.
Unser Dank geht an die Mitarbeiter der Fleischerei Ziegenbalg im Rathaus-Keller für die zuvorkommende kinderfreundliche Bewirtung sowie für die gute Unterstützung durch unsere Grundschule am See neben den unsichtbaren Organisatoren im Hintergrund des Camps. Wir bedanken uns für die gute Zusammenarbeit mit der Schwimmhalle, die fleißigen Eltern im Hintergrund, die unter professioneller Führung von Katrin Watzig und Uve Seifert einfühlsam die Kinder zu den Mahlzeiten bewirteten.
Fazit der Woche: Unsere Kids wollen sich bewegen, etwas lernen, können sich benehmen, sind nicht spielsüchtig und halten zusammen.